Sich selbst um die Product Compliance kümmern?
Als neuer und großteils unerfahrener Amazon Seller kommen viele wichtige Fragen und Entscheidungen auf einen zu. Ob man sich selbst um die Product Compliance kümmern soll, ist eine davon. Daher wollen wir dir mit diesem Artikel einen möglichst objektiven Blick darauf bieten, wieso es sich auszahlen kann, die Product Compliance an einen Partner abzugeben.
Als Unternehmer wirst du es schon gemerkt haben – oft stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, gewisse Tätigkeiten oder Aufgaben selbst zu machen, oder sie an jemanden anderen abzugeben. Manche Aufgaben sind sehr zeitaufwendig und gehören im Hintergrund einfach dazu, tragen aber so direkt nicht zum Unternehmenswachstum bei. Darunter fallen beispielsweise Kundensupport, Produktsourcing, Buchhaltung oder auch das Amazon Management, also Anlegen von Produktlistings, Anliefern von Waren oder auch das Werbemanagement.
Die Product Compliance ist auch eines dieser Aufgabenfelder; denn die viele Kommunikation mit Herstellern und Laboren, erstere oft aus Ländern mit anderen Zeitzonen, ist sehr zeitaufwendig. Zudem erfordert Sie rechtliches Wissen. Werden aufgrund falscher Informationen Tests, Maßnahmen oder Kennzeichnungen nicht oder fehlerhaft durchgeführt, so kann das ordentlich ins Geld gehen.
Product Compliance abgeben: Für neue Seller sinnvoll oder nicht?
Als neuer Seller solltest du zwei Sichtweisen bedenken. Natürlich macht es Sinn, sich selbst zu informieren, zu lernen und sich dann auch selbst um alle Unternehmensprozesse zu kümmern. Zu Beginn möchte man selbstverständlich auch erstmal sichergehen, ob das Projekt Amazon FBA so funktioniert, wie man sich das vorstellt und ausreichend Gewinn einbringt. Zusätzlich ist es als Unternehmer empfehlenswert, zumindest eine grobe Ahnung von allen Prozessen zu haben, die im Unternehmen vor sich gehen.
Trotzdem kann es in manchen Fällen eine gute Entscheidung sein, die Product Compliance schon von einem recht frühen Zeitpunkt an abzugeben. Wenn du zum Beispiel in eine stark umkämpfte Nische wie Kleinelektrogeräte oder Nahrungsergänzungsmittel gehen möchtest. Diese Produktnischen sind dafür bekannt, dass Konkurrenten gerne und schnell abmahnen.
Je nach verfügbaren Startkapital ist es auch möglich, die Product Compliance nur teilweise outzusourcen. So kannst du beispielsweise damit starten, die Verpackungskennzeichnung abzugeben. Bei einer späteren Nachbestellung könnte dann auch das Produkt konform gemacht werden.
Hast du dich einmal auf dem Markt etabliert und generierst einen guten Cashflow, solltest du dir definitiv die Frage stellen, ob es nicht Sinn macht, gewisse Aufgaben abzugeben, um deine Zeit noch effektiver einzusetzen.
Product Compliance selbst machen: Vorteile und Nachteile
Produkt Compliance selbst machen: Nachteile
Product Compliance ist kein einfaches Thema, gibt es doch unzählige Verordnungen, Richtlinien und Normen, die du als Amazon Seller beachten musst. Juristisches Wissen ist also fast schon ein Muss. Zusätzlich benötigst du ein gewisses chemisches Grundverständnis, um Problemstellungen zu erkennen.
- Fehlende Erfahrung: Als neuer Seller bist du voraussichtlich noch nicht sonderlich vertraut mit der Arbeitsweise von Amazon, aber auch der von Kontrollbehörden. Bei Compliance-Verstößen gibt es gewisse Abstufungen. So gibt es beispielsweise Dinge, die du getrost etwas später angehen kannst, da das Risiko, erwischt zu werden, eher gering ist. Andere Punkte solltest du unbedingt von Anfang an richtig machen, da Verstöße bei diesen sehr offensichtlich sind.
- Großer Zeitaufwand: Sich das nötige Wissen anzueignen, ist sehr zeitintensiv. Du wirst viel recherchieren müssen. Ein gutes Beispiel dafür ist das PAN-EU-Programm von Amazon – es zeigt, dass jedes europäische Land andere oder sogar zusätzliche Compliance Anforderungen hat, die beachtet werden müssen.
- Höhere Kosten: Als kleiner Einzelkunde zahlst du bei einem Labor oft mehr, als größere Kunden wie beispielsweise Tradavo, da wir durch eine größere Menge an Aufträgen günstigere Preise aushandeln können. Gerade als neuer Seller kann es dir schnell mal passieren, dass du Tests in Auftrag gibst, die überflüssig sind. Zudem kommt es vor, dass Produkte auf die Einhaltung einer Norm getestet werden, die für diese überhaupt nicht gilt – dann muss komplett neu getestet werden. Auch mit bestehenden Testreports oder Herstellerzertifikaten bist du nicht automatisch auf der sicheren Seite, denn es kann sein, dass diese aus verschiedenen Gründen nicht gültig sind.
- Falsche Kennzeichnung: Ist deine Kennzeichnung (offensichtlich) falsch, so kann es passieren, dass Amazon dein Produkt sperrt oder du von einem Konkurrenten abgemahnt wirst – in beiden Fällen wirst du den Verkauf deines Produkts vorübergehend einstellen müssen.
- Falsche Dokumente: Du läufst Gefahr, dass du Behörden oder auch Amazon falsche oder veraltete Dokumente vorlegst. Das kann für dich und dein Unternehmen weitreichende Konsequenzen haben.
In diesem Artikel haben wir dir zusätzlich 5 Fehler zusammengefasst, die den meisten (neuen) Amazon Sellern passieren. Mit der Unterstützung eines erfahrenen Compliance Partners kannst du diese teuren Missgeschicke vermeiden.
Product Compliance selbst machen: Vorteile
- Wissenserwerb: Voraussetzung dafür, dich im Bereich Product Compliance weiterzubilden, ist, dass dich die rechtlichen, und oft auch technischen, beziehungsweise chemischen Themen auch interessieren. Setzt du dich mit diesen auseinander, kannst du dir viel wertvolles Wissen aneignen, das dir auch bei anderen Projekten im E-Commerce weiterhelfen kann.
- Kontrolle: Kümmerst du dich selbst um die Product Compliance, so hast du die volle Kontrolle über jeden einzelnen Schritt – aber auch die volle Verantwortung.
- Geldersparnis: Wenn du dich selbst um die Compliance deiner Produkte kümmerst, wirst du erst einmal Geld einsparen, vor allem wenn du dich mit den rechtlichen und auch chemischen Hintergründen auskennst. Allerdings ist bei den meisten Sellern oft das Gegenteil der Fall. Sind deine Kenntnisse im Bereich Product Compliance nicht so ausgeprägt, kann es schnell dazu kommen, dass du mehr Tests durchführen lässt, als überhaupt nötig wären – und das kann letztlich mehr Geld kosten als anfänglich eingespart wurde.
Wie können wir dich unterstützen?
Wir von Tradavo bieten unsere Unterstützung in allen Bereichen der Product Compliance an. Durch unsere langjährige Erfahrung können wir dich auf jedem Schritt mit Expertenwissen begleiten – angefangen bei der Produktsuche bis hin zur richtigen Kennzeichnung. Zudem profitierst du durch unsere Zusammenarbeit mit spezialisierten Laboren von kürzeren Bearbeitungszeiten und günstigeren Preisen. Melde dich gerne bei uns.
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Wer hat diesen Beitrag verfasst?
In ihrer Rolle als Autorin füllt Christina die Blogsektion unserer Website mit spannenden sowie informativen Beiträgen, so dass sich unsere Leser stets bestinformiert selbstständig um die Product Compliance in Ihrem Unternehmen kümmern können.