Herstellersuche in Asien und Europa: Auf was muss ich aus Sicht der Compliance achten?

Inhaltsverzeichnis

So findest du den richtigen Hersteller

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Um als Amazon Seller Erfolg zu haben, ist eines ganz besonders wichtig – das richtige Produkt. Hat man schon eine Vorstellung, welches Produkt man vertreiben wird, ist der nächste Schritt die Suche nach einem geeigneten und vertrauenswürdigen Hersteller. Qualität ist subjektiv und so gibt es leider auch viele Hersteller, die nicht nach unseren europäischen Qualitätsstandards handeln und produzieren. In diesem Artikel wollen wir dir daher einige Tipps mit an die Hand geben, mit denen du einen Hersteller findest, der auch im Product-Compliance Bereich mit Qualität punktet.

AUFGEPASST! In diesem Artikel soll es zwar nicht primär darum gehen, wie du generell erfolgversprechende Produkte findest, sondern eher darum, wie du Hersteller und Produkte auf deren Qualität überprüfen kannst, doch wollen wir dich hiermit natürlich auch nicht einfach so im Regen stehen lassen. Im letzten Abschnitt des Artikels besprechen wir deshalb gemeinsam mit unserem geschätzten Partner Sebastian Herz von Zignify alles rund um die professionelle Suche nach einem geeigneten Hersteller in Asien, Europa und im Rest der Welt.

Wichtige Qualitätsfaktoren auf Herstellerebene

Zu Beginn wollen wir dir beispielhaft einige Kennzeichen vorstellen, die für einen qualitativen Hersteller sprechen können und anhand derer du ablesen kannst, ob diverse Standards eingehalten werden:

  • Gute Arbeitsbedingungen: Sedex, SA 8000, BSCI
  • Qualitätsmanagement: ISO 9001
  • Good manufacturing practice: Vor allem im Bereich Kosmetika, Lebens- und Futtermittel, sowie Arzneimitteln von Relevanz
  • Bei Textilien: GOTS, Oekotex, Fairtrade, OCS
  • Bei Holzprodukten: FSC, PEFC

Fabrik vs. Trading Firma

Grundsätzlich ist eine Trading Firma nicht direkt schlechter zu bewerten als eine Fabrik, oftmals ist hier besonders die Kommunikation einfacher, da diese leichter auf Englisch möglich ist. Allerdings hat auch die direkte Zusammenarbeit mit einer Fabrik ihre Vorteile, da hier die Kommunikationswege direkter und damit kürzer sind. Auch die Preise sind beim Kauf direkt bei der Fabrik meist günstiger.

Hersteller aus Asien am Beispiel von Alibaba

Viele Amazon Seller beziehen ihre Produkte direkt von Alibaba, kein Wunder, ist dort die Auswahl unvorstellbar groß. Aber auch hier verstecken sich schwarze Schafe zwischen den seriösen Verkäufern. An welchen Punkten kann man nun einen guten Hersteller erkennen?

  1. Trade Assurance – das bedeutet, dass u.a. die Bezahlung gesichert über Alibaba läuft
  2. Verified Supplier – diese Hersteller werden von unabhängigen Drittanbietern geprüft, um die Qualitätsstandards zu sichern
  3. Anzahl der Jahre auf Alibaba
  4. Antwortzeit
  5. Pünktliche Fertigstellung der Ware
  6. Anzahl der Transaktionen
  7. Kundenzufriedenheit


Vorteilhaft ist es auch, sich einen Hersteller zu suchen, der bereits mit Kunden aus Europa zusammengearbeitet hat. Hier ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass dieser sich mit den europäischen Produktanforderungen und -standards auskennt.

Hersteller aus Europa

Nur weil ein Hersteller seinen Sitz in Europa hat, heißt das nicht, dass die Materialien nicht trotzdem aus Asien kommen. In diesem Fall hast du dann ein vergleichbares Risiko, als wenn du direkt bei einem asiatischen Hersteller kaufst, da du nicht wissen kannst, ob der europäische Hersteller die Unterlagen des asiatischen Herstellers ausreichend geprüft hat. Hilfreich kann es daher sein beim europäischen Hersteller eine REACH-Erklärung einzuholen. Diese befreit zwar nicht von den Herstellerverpflichtungen, ist aber schon mal ein guter Start.

Europa oder China
Ob Europa oder Asien, bei der Auswahl deines Herstellers ist stets Vorsicht geboten

Green Flags in der Herstellerkommunikation

Schon anhand der Kommunikation mit dem Hersteller, beziehungsweise deinem Sourcing-Agent kannst du die Seriosität des Herstellers festmachen. Diese kannst du vor allem an den folgenden Dingen erkennen:

  • Fragen werden konkret beantwortet, es wird nicht um den heißen Brei geredet oder gar ignoriert
  • Antwortzeiten sind kurz und gleichbleibend
  • Wie wird mit Änderungswünschen umgegangen?
  • Besteht von Seiten des Herstellers überhaupt Interesse an der Zusammenarbeit mit kleinen Sellern?

Qualitätsfaktoren auf Produktebene

Überprüfung der Produktqualität

Auf der Produktebene ist es natürlich immer am besten, die Qualität der Produkte selbst zu testen. Anhand der Samples kannst du dann schon einiges erkennen und überprüfen: Riecht das Produkt oder Teile davon unangenehm oder stark chemisch? Wie sieht es mit der Produktsicherheit aus – schlägt das Produkt Funken, ist es stabil verarbeitet, ist es fest verschraubt? Bei Produkten, die ein gewisses Gewicht aushalten sollen, sollten die Alarmglocken läuten, wenn diese eher lasch und zerbrechlich wirken. Bei Kinderspielzeug ist eine genaue Kontrolle sehr wichtig – gibt es abstehende Ecken oder Kanten, die eine Verletzungsgefahr darstellen können? Zudem solltest du testen, ob auch wirklich die angegebenen Materialien verwendet wurden oder ob zum Beispiel statt hochwertigem Silikon minderwertiges Plastik eingesetzt wurde. Ob z.B. 430 oder 304 Edelstahl verarbeitet wurde, kannst du ganz einfach mit einem Magneten testen. Allerding ist auch der Magnettest nicht unfehlbar.

Siegel und Zertifikate

Bei Siegeln und Zertifikaten wie GOTS, Oekotex oder FSC muss immer darauf geachtet werden, dass diese auch wirklich für genau das vorliegende Produkt gelten. Zudem muss in den meisten Fällen die gesamte Lieferkette zertifiziert sein. Eine Zertifizierung der Fabrik, die das Rohmaterial zur Verfügung stellt, reicht hierbei nicht aus. Weitere Infos zu Siegeln beziehungsweise Zertifikaten und den dahinterstehenden Richtlinien findest du weiter oben im Text.

Testreports

Erstmal muss geklärt werden, ob Testreports für das gewünschte Produkt vorliegen. Grundsätzlich gilt hier – je mehr, desto besser. Selbst nachtesten, kann nämlich sehr schnell sehr teuer werden. Leider wird mit Testreports auch viel Schindluder betrieben, daher solltest du auf folgende Kennzeichen achten:

  • Digitale Signatur des Reports
  • Wurden auffallende oder unübliche Schriftarten verwendet?
  • Sind die Testreports vollständig?
  • Aktualität der Normen
  • Gültigkeit bzw. Alter des Testreports

 

Außerdem musst du darauf achten, dass auch wirklich genau das Produkt getestet wurde, welches du importieren willst. Das bedeutet, dass alle Teile und auch die Farbe mit den Daten im Testreport übereinstimmen müssen! Ein Testreport für das Rohmaterial ist nicht ausreichend.

Wichtig ist auch, dass der Testreport für den Markt relevant und gültig ist, auf dem du deine Ware vertreiben möchtest. Ein gutes Beispiel hierfür ist der FDA-Standard, dieser gilt nur in den USA, nicht in Europa.

Möchtest du etwas am Produkt verändern, musst du bedenken, dass Testreports des Herstellers dann eventuell nicht mehr gelten. Das gilt besonders bei Änderungen von Farben, technischen Spezifikationen und verwendeten Materialien.

In diesem Artikel konntest du viele Tipps und Kennzeichen finden, anhand derer du seriöse von unseriösen Herstellern unterscheiden kannst. Wenn dir dieses Thema trotzdem noch Bauchschmerzen bereitet, kannst du dich gerne bei uns für ein kostenfreies Erstgespräch melden. Wir von Tradavo haben selbst bereits jahrelange Erfahrung im Bereich E-Commerce sammeln können und unterstützen dich daher gerne auf dem Weg von der Idee bis hin zum erfolgreichen EU-konformen Topseller-Produkt.

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Product Sourcing leicht gemacht mit Zignify

Interview mit Sebastian Herz

In diesem Beitrag haben wir das Thema Sourcing für dich aus der Sicht der Product Compliance beleuchtet, damit dir künftig bereits bei der ersten Kommunikation mit deinem potenziellen neuen Hersteller rechtzeitig Red Flags ins Auge stechen und du direkt auf diese reagieren kannst.

Natürlich ist uns aber klar, dass die eigentliche Schwierigkeit im Sourcing erst einmal darin besteht überhaupt einen geeigneten Hersteller ausfindig zu machen, speziell wenn der Hersteller seinen Standort in Europa haben soll. Aber auch in Asien wird es gefühlt immer schwieriger Fabriken zu finden, die Produkte nach westlichen Qualitätsstandards produzieren können bzw. wollen oder die Bereitschaft haben Produkte nach den Wünschen des Sellers anzupassen.

Aus diesem Grund wollten wir den Beitrag auch nicht schon an dieser Stelle beenden, sondern haben uns für das Thema „Erfolgreiches Product Sourcing“ unseren Partner Zignify mit ins Boot geholt und kurzerhand ein kurzweiliges Inteview mit Sebastian Herz zu dieser Thematik geführt. In diesem erfährst du folgendes:

  • Ablauf des Sourcings
  • Hersteller-Check durch Zignify
  • Wie handelt man einen guten Deal aus?
  • Und noch vieles mehr!

Du bist neugierig geworden wie Zignify auch dir beim Sourcing unter die Arme greifen kann? Dann buche am Besten direkt ein unverbindliches Erstgespräch über den nachfolgenden Button. Mit dem Code „Tradavo“ kannst du sogar noch schneller durchstarten und erhältst eine bevorzugte / schnellere Kontaktaufnahme.

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Wer hat diesen Beitrag verfasst?

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In ihrer Rolle als Autorin füllt Christina die Blogsektion unserer Website mit spannenden sowie informativen Beiträgen, so dass sich unsere Leser stets bestinformiert selbstständig um die Product Compliance in Ihrem Unternehmen kümmern können.

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